Auch die Klinik bekommt die enormen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie unmittelbar zu spüren: Bei den seit Anfang des Jahres knapp 600 – zum Teil gratis – behandelten Patienten wurden zahlreiche Corona-Infektionen festgestellt. Die betroffenen Personen wurden umgehend in staatliche Krankenhäuser verlegt. Um der Situation gerecht zu werden, hat die Klinik verschiedene Massnahmen ergriffen: Neben baulichen Instandsetzungsarbeiten im Februar, die die Privatsphäre und den Infektionsschutz der Patienten verbessern sollen, wird aktuell geprüft, ob ein Nebenraum speziell für Covid-19-Patienten genutzt werden kann.

Auch in La Laguna gibt es ob der weltweiten Entwicklungen einen Bedarf zur Aufklärung über Corona und die damit verbundenen Schutzmaßnahmen. Zu diesem Zweck wurden 10.000 USD freigegeben. Mit dem Geld soll den Bewohnern der Region um La Laguna zum einen durch Infoplakate und -broschüren vermittelt werden, welche Direktmaßnahmen sie zu ihrem Schutz ergreifen können wie ausgiebiges Händewaschen und Social Distancing. Zum anderen soll auch notwendiges Schutzmaterial wie Masken, Wasch- und Desinfektionsmittel damit finanziert werden.

Die Klinik konnte über den Sommer ihren Betrieb wieder aufnehmen und somit eine Fortsetzung der Patientenversorgung gewährleisten. Im Juli konnten so 319 Patienten, im August 292 Menschen behandelt werden. Die dauerhaft stete Nachfrage zeugt von der Notwendigkeit, die in und um La Laguna für eine stabile Gesundheitsversorgung besteht.

50% der Geldbeträge aus dem Produktverkauf gehen direkt an die Kaffeebauern La Lagunas. Nachdem bereits in der Vergangenheit eine Auszahlung stattfand, konnte sich einer der größten Kaffeeproduzenten vor Ort, Ramon Morel, einen Pick-Up zulegen. Diesen nutzt er nun unter anderem auch als Krankenwagen für die Mitarbeiter seiner Farm, womit er einen bedeutenden Beitrag zum Gesundheitswesen vor Ort leistet. Die nächste direkte Auszahlung der Produkterlöse ist in Planung und wird sobald wie möglich umgesetzt.

Die konkreten Bauarbeiten an der Klinik wurden wieder aufgenommen, während zuvor die konzeptionelle Arbeit weitergehen konnte: die Kosten für die Renovierung wurden nun festgelegt sowie die Inneneinrichtung geplant. Besonders erfreulich ist außerdem, dass das neue Klink Team, bestehend aus zwei Ärzten, einer Krankenschwester und einer Person für die Administration, nun bereits im Einsatz ist. So konnten alleine im März 77 Patienten und weitere 22 im April in der Klinik vor Ort behandelt werden, welche darüber hinaus mit einer großen Menge Medikamente bevorratet wurde.

Es gibt nach einer Begutachtung hinsichtlich der Klinik-Renovierung erste Entscheidungen. Wegen der derzeit weltweit angespannten Lage dürfen momentan jedoch leider keine Bauarbeiten an der Klinik erfolgen. An fünf Tagen in der Woche arbeitet aktuell eine Krankenschwester in der Klinik, während ein Arzt drei Tage die Woche vor Ort ist. Schnellstmöglich soll ein weiterer Arzt das Team unterstützen, um eine ausreichende Behandlungskapazität zu gewährleisten. Durch diesen Zuwachs wird die medizinische Versorgung bedeutend aufgestockt. Des Weiteren soll eine weitere Person hinzu kommen, die sich um die Organisation der Medikamente sowie Abrechnungen kümmert, um so auch die administrative Seite abzudecken.

Es wurden Barzahlungen von 50.000 USD an die Bauern getätigt. Dies geschah erstmalig über die Kooperative selbst, welche die Auszahlung in separaten Gruppen und mit Schutzmaske ausgestattet umsetzte. Die Zahlung kam ob der Konsequenzen durch die Corona Krise und der Überbrückung der kommenden Wochen bis zur nächsten Ernte zum richtigen Moment.

Die Delica hat mit 45.000 USD die Nassmühle, welche das Fruchtfleisch von den Kaffeebohnen trennt, bezuschusst. Die Restkosten der Maschine werden durch die Bauern sowie die Kooperative finanziert. Die Monate August und September wurden außerdem mit der Durchführung von Unterhaltsarbeiten im Beneficio durchgeführt.

Viele der benötigten Maschinen zum Kaffeeanbau wurden für die Bauern im Vorfeld angeschafft, wie zum Beispiel eine Trocknungs- und eine Entsteinungsanlage sowie einen Depulper, der 80% weniger Wasser benötigt. Im nächsten Schritt gilt es, im Sinne der Zertifizierung die Abwasseraufbereitung zu bewerkstelligen und alle Fairtrade Standards in der zentralen Verarbeitungsstelle umzusetzen. Im Rahmen dieser Fairtrade Zertifizierung werden weiterhin Verbesserungen in der Infrastruktur vorgenommen.

Die Konzeption für eine geregelte Müllentsorgung konnte nun durch den Ingenieur vor Ort abgeschlossen werden. Im Anschluss wird im Vorfeld ein Projektplan erarbeitet, der außerdem eine Übersicht über die Vorteile der Maßnahmen enthält. Hierbei gibt es eine konkrete Aufstellung der profitierenden Haushalte und Dörfer. Außerdem soll eine Aufstellung der laufenden Kosten erfolgen, um hier eine nachhaltige Umsetzung zu garantieren. Die Gesamtkosten der Umsetzung werden auf die nächsten zwei Jahre verteilt.

Bislang gab es kein geregeltes Verfahren zur Müllentsorgung. Hier haben wir Handlungsbedarf gesehen und nun zunächst einen ersten großen Schritt erzielen können: zwei Mal pro Woche wird der Müll eingesammelt und an einer Sammelstelle deponiert. Die nächste Stufe ist die Erarbeitung eines professionellen Planes, der durch einen Ingenieur erstellt werden soll. Die ersten Gespräche für die Vorbereitung eines geregelten Abfallmanagements finden bereits statt.

Es wurde ein Plan durch die Agronomen erarbeitet, der bis zum Ende des Jahres die Maßnahmen hinsichtlich der Vorbereitungen auf die UTZ und FT Zertifizierungen beinhaltet. Außerdem enthält diese Planung auch Überlegungen und Vorschläge, um die Einhaltung der Standards auf dem Feld zu gewährleisten.

Im Laufe des Augustes war es den Agronomen möglich, ihre Arbeit wieder aufzunehmen. Eine Beratung der UTZ-zertifizierten Bauern war auch wieder umsetzbar; so wurden sie unter Anderem auf den kommen Audit sowie die Ernte vorbereitet. Außerdem ist geplant, dass 19 weitere Bauern eine Fairtrade Zertifizierung erhalten.

Durch die Hygieneschutz-Verordnungen waren in den vergangenen Wochen und Monaten zunächst keine Bildungsmaßnahmen in Anwesenheit möglich, jedoch haben die Agronomen und Kaffeeproduzenten so gut wie möglich Kontakt über Messenger und Telefon zueinander gehalten. So hatten sie die Möglichkeit, sich über Grundlegendes auszutauschen.

Die Kaffeebauern bereiten die Pflanzen auf die nächste Ernte vor und sind dabei, sie zu schneiden. In Kürze beginnt nun außerdem auch die Düngezeit. Neben den Vorbereitungen zum nächsten Durchlauf steht den Kaffeebauern außerdem nun bereits seit Oktober letzten Jahres ein Agronom zu Seite, der sie in ihrer Erreichung der Fairtrade Zertifizierung begleitet. Er berät sie sowie die für die Zertifizierung gegründete Kooperative in allen Belangen und unterrichtet sie über alles, was sie zur Umsetzung wissen müssen. Darüber hinaus laufen die Arbeiten auf Hochtouren, alle Voraussetzungen zu erfüllen: Schutzvorrichtungen für die Maschinen und -ausrüstungen für das Personal wurden beschafft. Auch eine neue Verarbeitungsstelle des Fruchtfleisches zu Dünger ist in Arbeit.

Kaum sind die Bohnen gepflückt, geht es an die Vorbereitungen für die nächste Ernte: um einen guten Ertrag zu gewährleisten, gibt es allerhand zu beachten. Neben dem Zurückschneiden der Bäume, um ihren Zustand zu erhalten, braucht es einen agronomischen Plan für das ganze Jahr. Gemeinsam mit den Agronomen vor Ort machen sich die Bauern an die Arbeit und erlernen von ihnen, was sie alles berücksichtigen müssen. Dazu gehört nicht nur das strikte Einhalten eines Zeitplanes, sondern ebenso zum Beispiel Aktivitäten wie Düngen, regelmäßiger Rückschnitt der Bäume und Schattenbäume sowie das Ergreifen von Präventionsmassnahmen, um Plagen zu verhindern.